Umzugsankündigung / Préavis de déménagement

Umzugsankündigung.

Nachdem ich nur knapp ein Dreivierteljahr gebraucht habe, um durch intensives Photo-Hochladen den mir zur Verfügung stehenden Speicherplatz bei WordPress nahezu auszuschöpfen, war ein Umzug fällig. Der Reisehase hat daher jetzt also seine eigene Webseite, und er würde sich freuen, wenn seine treuen Leser mit ihm auf diese Seite umziehen: www.lapinvoyageur.de.

Es ist ebenfalls ein WordPress-Blog. Die Inhalte sind vollständig hinüberkopiert, und auch optisch sollte die neue Seite ziemlich identisch sein. Neue Beiträge (fürs kommende Wochenende taucht etwas am Horizont auf) werden zukünftig nur noch auf der neuen Seite erscheinen. Wer sich bisher per E-Mail über neue Beiträge informieren ließ und diesen Service auch zukünftig nutzen möchte, muß sich wohl auf der neuen Webseite nochmal registrieren (dafür gibt’s rechts im Menü den Punkt „Blog via E-Mail abonnieren“). Das Kommentieren sollte ebenfalls unverändert möglich sein; ich muß aber vermutlich wiederum den ersten Kommentar pro Person genehmigen. Ab dem zweiten Kommentar müßte es dann aber automatisch gehen.

 

Préavis de déménagement.

Parce que le mémoire sur cette page (qui était gratuite) devient insuffisante (en raison de trop de photos téléchargées…), le Lapin Voyageur maintenant a reçu son propre site internet avec un mémoire (presque) illimité. Vous trouverez alors les nouveautés du Lapin, ainsi que tout les articles et photos publiés jusqu’à présent, maintenant sur www.lapinvoyageur.de.

Le nouveau site devrait être identique à cette page. Ceux qui ont choisi de recevoir une notification par e-mail en cas d’un article nouveau, peuvent s’enregistrer de nouveau sur le site par „Blog via E-Mail folgen“. Le Lapin Voyageur serait très heureux d’acueillir les lecteurs sur son nouveau site. :-)

Gelnhausen

Gelnhausen nennt sich Barbarossastadt und besitzt eine (etwas versteckt liegende und recht zugebaute) Burgruine, die den durch Barbarossa gegründeten Ort im 12. Jahrhundert zu einem wichtigen Zentrum des Reiches machte.

Ansehnlicher ist das Stadtzentrum um Obermarkt und Untermarkt:

Die mächtige, hier zu sehende Marienkirche (die ehemalige Kirche des Prämonstratenser-Klosters) besitzt noch einen Lettner mit einer Darstellung des Jüngsten Gerichts (wie immer ist die Höllenseite spannender):

Gelnhausen ist außerdem Geburtsstadt von Simplicissimus-Autor J.J.C. von Grimmelshausen und des Telephon-Erfinders Philipp Reis:

Wetterau

Keine allzu lange Anfahrt, eine hübsche Landschaft, drei noch unbesuchte Zisterzienserklöster, Fachwerkstädtchen (Büdingen) und ein paar Orte mit Namen aus der Kuriositäten-Bundesliga (Linsengericht, Hüttengesäß, Lieblos): Das klingt doch nach einer guten Idee für eine Tagestour.

Isses aber nich. Zumindest nicht an dem Sonntag, an dem in Frankfurt der Ironman stattfindet. Da führt nämlich die Radstrecke durch die Wetterau. 

In den hessischen Fachwerkstädtchen gibt’s traditionell sowieso mehr Blitzkästen als Fachwerk. Unangenehm, selbst wenn man eigentlich angepaßt fährt. So isses doch eigentlich netter:

In Büdingen findet zudem ein Mittelalterfest statt, aufgrunddessen die gesamte Altstadt gesperrt ist. Da ich weder mein Säckchen Dukaten dabei habe, noch auf Honigwein stehe, noch mit tendenziell übergewichtigen Mitgliedern des Schwertbrüderordens reden möchte, fahre ich gleich weiter. Was anderes bleibt mir auch gar nicht übrig, da ein traditionell mittelalterliches Verkehrs- und Parkplatzchaos Teil des Spectaculums ist, und die wenigsten Gevatter reisen auf Schusters Rappen an. (Es gäbe theoretisch einen Shuttle-Service).

Immerhin: Die Ronneburg ist erreichbar.

Und Bad Vilbel ist nett. Mit einem modernen, über dem Fluß (Nidda) gestellten Bibliotheksneubau…

…und der Ruine einer uralten Wasserburg:

Hier in Bad Vilbel findet der Reisehase auch einen standesgemäßen Rastplatz.

Außerdem gibt’s Begegnungen…,

…Männer, die Straßen überqueren (in Dortelweil – auch so ein Name aus dem Erika-Fuchs-Universum)…

…und nochmal moderne Architektur (von Wolfgang Feierabend entworfenes Kunststoff-Haus „FG 2000“ in Altenstadt).

Nördlinger Ries

Wenn ich schreibe, daß es sich bei der kreisrunden Ebene des Nördlinger Rieses um einen Meteoritenkrater handelt, erzähle ich keine sensationelle Neuigkeit.

Sensationell – und einzigartig –  ist aber auf jeden Fall die Landschaft.

Der Impakt war vor etwa 15 Millionen Jahren und muß gigantisch gewesen sein; Gestein flog bis zu 100km weit, und das Ereignis hatte weitreichende Auswirkungen auf die Landschaft. Der Main zum Beispiel war vorher noch ein Nebenfluß der Donau… Der entstandene Kratersee verlandete später, es bildete sich das heutige Ries heraus, das von der Wörnitz durchflossen wird (Kurzfassung).

Aufgrund des Durchmessers von 25 Kilometern ist es schwierig, vom Boden aus den Krater als Ganzes zu überblicken. Aber eine Wanderung am Kraterrand (siehe gestern) bietet auch schöne Eindrücke.

Nördlingen

Nördlingen gehört zu den wenigen Städten, die eine vollständig erhaltene Altstadt innerhalb einer vollständig erhaltenen Stadtmauer besitzen. Also wie Rothenburg ob der Tauber oder Dinkelsbühl.

Über die Wehrgänge der 2,6km langen Stadtmauer kann man die alte Reichsstadt vollständig umrunden. 

Mitten in der Stadt steht das Münster St. Georg. Auf den gut 90m hohen Turm namens Daniel (🤔) kann man hinaufsteigen. 

Es sind wohl 350 oder 365 Stufen, was ich aber nicht verfizieren kann:  Ich hab beim Zählen den Überblick verloren… Auf den immer enger und steiler werdenden Treppen kommt man auch an einem historischen Radwerk vorbei.

Für den Aufstieg wird man mit einem tollen Ausblick auf die quasi kreisrunde Stadt inmitten des quasi kreisrunden Nördlinger Rieses belohnt. Mangels 360-Grad-Kamera kommt das im Bild natürlich nicht rüber, aber was hoffentlich rüberkommt, ist, daß die Stadt sehr hübsch ist und die Sicht gigantisch.

Keltenweg

Wandertag 2: Auf dem Keltenweg, ein Rundweg am westlichen Kraterrand des Nördlinger Rieses entlang. Start und Ziel ist das Zisterzienserinnenkloster Kirchheim am Ries.

18,02km in 3:28h. Ca. 250hm.

Ich lasse mal die Bilder sprechen und sage nur: Grandios.


Da war wohl ein Kollege am Werk:

Harburg

Nicht der Hamburger Stadtteil auf der Rive Gauche der Hansestadt ist gemeint, sondern das Städtchen in Schwaben. Und wem Oettingen nicht idyllisch genug ist, der fahre hierher.

Eine Burg auf einem Felsen über der Wörnitz, eine alte Steinbrücke, Kirchen mit Zwiebelturm, Fachwerk. Das ist dann zurecht Teil der Romantischen Straße.

Fossa Carolina

Bei Treuchtlingen gibt es noch etwas ganz Besonderes, nämlich das hier.

Was auf den ersten Blick wie ein 08/15-Fischteich aussieht, ist der sogenannte Karlsgraben (Fossa Carolina). Es ist ein Teil eines Kanalprojektes, das von Karl dem Großen angestoßen wurde. Im karolingischen Reich wäre eine solche Verbindung wirtschaftlich und militärisch von enormer Bedeutung gewesen. Die Idee, den Main und die Donau mit einer schiffbaren Wasserstraße zu verbinden, gab es also schon im Jahr 793!

Die zu überwindende Strecke war hier auch gar nicht lang: Zwischen Fränkischer Rezat (-> Main) und Altmühl (-> Donau) liegen gerade mal drei Kilometer. Das wäre mit den damaligen technischen Möglichkeiten grundsätzlich machbar gewesen, aber das Projekt scheiterte wohl an den ungünstigen Bodenverhältnissen. Die Quellenlage hierzu ist aber äußerst dünn. 

Bis heute kann man ein etwa 1,5km langes Stück des Kanals sehen, im Treuchtlinger Stadtteil Graben (passender Ortsname). Am südlichen Ende ist es oben gezeigter Fischteich, im Norden wird es eher verlandet und sumpfig.

Auch einen Blick werfen sollte man in die kleine Kirche von Graben: Hier haben sich mittelalterliche Wandmalereien erhalten. Und der Engel rechts unten scheint die Kanalpläne zu studieren. 😉

Die Verbindung von Main und Donau gelang dann erst mit dem Ludwigskanal 1846 und dem Main-Donau-Kanal 1992, beide weiter östlich gelegen (Bamberg-Kelheim). Und beide deutlich aufwendiger: Für den 172km langen Ludwigskanal z.B. wurden 100 Schleusen gebaut. 

Oettingen

Oettingen ist ein kleines Residenzstädtchen an der Wörnitz mit Schloß, Fachwerkrathaus und netter Altstadt. Hier und da klappert auch ein Storch auf dem Dach. Ein Fachwerkidyll.

Und wer jetzt denkt: Oettingen… Den Namen kenn ich doch… Genau: 

Die Brauerei ist hier. Bekannt auch aus dem Landtagswahlkampf in BaWü, als die Partei DIE PARTEI (sie ist sehr gut!) plakatierte: „Oettinger stürzen!“

Pappenheim

Wallenstein wußte, daß er sich auf seinen Feldherrn Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim und dessen Truppen verlassen konnte: „Daran erkenn ich meine Pappenheimer“. So jedenfalls nachzulesen bei Schiller.

Der für seine Loyalität gerühmte Feldherr, General im Dreißigjährigen Krieg, in Treuchtlingen geboren und 1632 in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet, stammte aus Pappenheim, wo an der Altmühl ein altes Grafengeschlecht ansässig war. 

Heute ist es ein kleines Städtchen mit gleich mehreren Schlössern (darunter eines von Leo von Klenze) und einer mächtigen Burgruine, die auf einem Felsen über der Stadt thront.

Hier gibt’s dann auch die Belohnung für die lange Wanderung: Im Gasthof zur Sonne, mit regionaler Küche, von Slowfood empfohlen und sehr fein.

Kennt jetzt auch seine Pappenheimer (oder zumindest Pappenheim): Der Reisehase.